Arigato Bedeutung Arigato gozaimasu

Die japanische Sprache funktioniert insbesondere, wenn es darum geht, danke zu sagen, anders.

So ist etwa die Form, die ein Sprecher oder eine Sprecherin wählt, entscheidend und vor allem mit der sozialen Position des Gegenübers verbunden.

Ein Sprecher oder Sprecherin gibt im Japanischen seinem Gegenüber also mit der Art und Weise des Danksagens zu verstehen, dass er oder sie sich ihrer sozialen Stellung und der seines Gegenübers bewusst ist und diese zugleich anerkennt.

In diesem Artikel erfährst du alles über die Möglichkeiten des Dankens in japanischer Sprache.

Du lernst die Bedeutung von „Arigato“ und „Arigato Gozaimasu“ kennen und noch dazu einige wesentliche Feinheiten, die es in der deutschen Sprache so nicht gibt.

Neben der Bedeutung, Herkunft und Verwendung der Begriffe lernst du so auch etwas über das Denken der Japaner, was sich durch die spezifische Verwendung der Sprache zeigt.

 

Bedeutung von „Arigato“ als ungezwungene Art des Dankens

Arigato bedeutet auf Deutsch erst einmal Danke.

Während du im Deutschen ganz einfach mal zu jedem Danke sagen kannst, unabhängig von sozialer Stellung, ist es im Japanischen anders, denn in Japan sagt man Arigato lediglich zu Familienmitgliedern oder Freunden.

Bedeutung von Arigato ist Danke (deutsche Übersetzung)
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Bei Arigato handelt es sich also um eine lockere, ungezwungene, legere Art Danke zu sagen.

Personen, deren soziale Stellung oder deren Status als höher einzuschätzen ist als der eigene, sollte man nicht mit Arigato begegnen.

Dies kann gegebenenfalls sogar als Affront angesehen werden, wobei die Japaner auch damit eher rücksichtsvoll und nachsichtig umgehen würden.

Das Wort Arigato wird oft in japanischer Silbenschrift wiedergegeben. Diese nennt sich Hiragana (ありがとう).

Die japanische Schreibweise ist „arigatō” und ありがとう. Aussprechen kannst du Arigato etwa mit „Ah-ri-gah-toh”.

Anders als viele denken, hat „Arigato“ keinen portugiesischen Ursprung, obwohl man davon ausgeht, dass etwa 4000 Begriffe des Japanischen aus der Zeit ab 1542 stammen und damit portugiesische Wurzeln haben.

Die Portugiesen waren nämlich die ersten, die einen Handelsfluss zwischen Europa und Japan herstellten, was sich natürlich auch auf die Sprache auswirkte.

 

Der Ursprung von Arigato

In Wirklichkeit kommt „arigato“ aber aus dem archaischen Japanisch und stellt eine moderne Form von „arigatashi“ dar.

Ursprung von Arigato - Geschichte
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Aus der sprachlichen Verbindung des Verbs „Aru“, was soviel heißt wie „sein“ oder „existieren“ und dem Adjektiv „katashi“, was „Schwierigkeit“ bedeutet, geht das moderne „arigato“ hervor.

Von der Wortbedeutung her, ließe sich „arigato“ also wie folgt übersetzen: „Ich habe Schwierigkeiten, meine Dankbarkeit auszudrücken.“

Diese Formulierung impliziert also bereits eine hohe Form der Höflichkeit.

Geht man noch weiter in der Zeit zurück, so findet sich der Ursprung des „arigato“ in buddhistischen Lehren.

Nach dem zugrundeliegenden buddhistischen Konzept sollte man immer und jederzeit dankbar sein, weil eben alles aus einem bestimmten Grund geschieht, auch wenn dies für einen selbst erst einmal im Verborgenen liegen kann.

Diesem Denken liegt auch zugrunde, dass man nichts als selbstverständlich ansehen sollte.

Nach der sogenannten Heian-Zeit, die zwischen dem 8. und 12. Jahrhundert nach Christus datiert werden kann, entwickelt sich die noch heute geläufige Form des Arigato im Japanischen.

 

Das „Domo Arigato“ als Steigerung

„Domo Arigato“ lässt sich zunächst mit „Vielen Dank“ oder „Haben Sie vielen Dank“ ins Deutsche übersetzen und stellt insofern eine Steigerung von „arigato“ dar.

Domo Arigato Bedeutung
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Die genannten deutschen Entsprechungen sind natürlich keinesfalls als taktlos oder als abweisend zu verstehen, dennoch werden sie im Japanischen nur in bestimmten Situationen zu bestimmten Personen gesagt.

Natürlich solltest du keinen Fremden mit dieser Formulierung danken, sondern nur Freunden und Bekannten.

In formellen Kontexten oder gegenüber Autoritäten verbietet sich diese Form. „Domo“ bedeutet auf Deutsch so viel wie „sehr“ oder „sehr viel“.

In Alltagsgesprächen nutzen Japaner teilweise auch nur die Form „domo“, um zu danken.

Diese Kurzform ist als noch informeller als das „arigato“ zu bezeichnen, weshalb es tatsächlich ausschließlich zu Freunden gesagt werden sollte.

Eine Entsprechung im Deutschen als Form des Dankes gibt es dafür nicht.

 

„Arigato Gozaimasu“ als höchste Form des Dankens

Eine Steigerung des „domo arigato“ stellt die Form „Arigato Gozaimasu“ dar.

Diese Form gilt als die höflichste und formellste Form des Dankens im Japanischen. Verwenden kannst du diese Form etwa im Restaurant, wenn du bedient wirst.

Arigato Gozaimasu Bedeutung
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Auch bei größeren Gefälligkeiten kannst du dich dieser Form bedienen.

Insbesondere in der Kommunikation mit Fremden oder Autoritäten sollte man diese Variante wählen.

Setzt du noch ein „domo“ vor das Arigato Gozaimasu, so steigerst du diese Variante noch ein wenig, indem die Wertschätzung des Gegenübers noch weiter betont wird.

Mit dem Ausdruck Sumimasen (すみません) ließe sich tatsächlich noch einmal eine Steigerung vornehmen.

Auch Osore-irimasu (恐れ入ります) wird im Japanischen als Steigerung der Höflichkeit verstanden.

Besonders in Geschäftsbeziehungen dienen diese besonders höflichen Ausdrücke dazu, Dank gegenüber Personen höheren Ranges oder höherer sozialer Stellung auszudrücken.

Diese Ausdrücke werden nicht als bloße Phrasen verstanden, sollten aber auch ernst gemeint vorgebracht werden und bestenfalls noch mit einer kurzen Verbeugung versehen werden.

Die genannten Formulierungen lassen sich etwa übersetzen mit: „Ich entschuldige mich für die Umstände und danke Ihnen“.

Interessant hierbei ist, dass man sie allein zur Entschuldigung kaum verwendet, sondern immer in Verbindung mit Worten des Dankes.

Das Wort Sumimasen wird etwa in drei verschiedenen Variationen gebraucht, nämlich als Entschuldigung, als Einleitung für eine Bitte oder als eine Möglichkeit, auf formelle Weise Danke zu sagen.

Um mehr über den Begriff Sumimasen zu erfahren, liest du dir am besten unseren Artikel dazu durch.

 

Fazit – Arigato, ein Essential der japanischen Sprache

Die japanische Sprache kennt sehr viele Varianten, um Danke zu sagen.

Ganz entscheidend ist es, die soziale Stellung des Gegenübers gut einzuschätzen, da sich die einzelnen Varianten daran ja orientieren.

Grundsätzlich lässt sich auch noch anmerken, dass im Japanischen die Länge des Dankes über den Grad des Formellen entscheidet.

Wenn du dir also unsicher bist, dann erinnere dich einfach daran, dass die längere Form auch diejenige ist, die man im Zweifel sagt, da diese sich für Autoritäten, Fremde und Kommunikationspartner mit höherer sozialen Stellung eignet.

 

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.. ist Gründer von Sprachwissen.net. Er studiert derzeit Rechtswissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz mit dem Schwerpunkt des internationalen Privatrechts und ist Stipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung. Alexander ist zweisprachig aufgewachsen und hat dadurch eine große Leidenschaft für Sprachen entwickelt. Aus diesem Grund hat er neben seinem Hauptstudium an der JGU mehrere Kurse der italienischen, russischen und spanischen Sprache besucht. Man könnte Alexander regelrecht als Polyglotter bezeichnen. Mittlerweile hat er Kenntnisse in über 6 Sprachen und arbeitet ständig daran, diese weiter auszubauen. Die Besucher von Sprachwissen nimmt er auf seine Abenteuer in der Welt der Sprachen selbstverständlich liebend gerne mit.

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