Moinsen - Was bedeutet Moinsen? Herkunft, Bedeutung und Definition

Oft – gerade in Norddeutschland, hört man den Ausdruck „Moinsen“. Doch was bedeutet „Moinsen“ überhaupt und woher kommt der Begriff eigentlich? – Das erfährst du hier in diesem Artikel.

 

Moinsen – Bedeutung, Definition und Herkunft

Moinsen ist ein junger Begriff, dessen Entstehungsgeschichte wenige Jahre zurückreicht.

Zusammengesetzt aus den Silben „Moin“ und „sen“ handelt es sich hierbei um eine neue und direkte Abwandlung der norddeutschen und Jahrhunderte alten Begrüßungsform Moin.

Die beiden Wörter sind sich in ihrer Definition sehr ähnlich, so können beide zu einer beliebigen Tageszeit als neutrale Art der Begrüßung verwendet werden.

Zwar konnte dies bis heute nicht eindeutig nachgewiesen werden, aber es wird davon ausgegangen, dass Moin(sen) vom plattdeutschen Wort moi stammt und so viel wie „gut“ oder „Guten“ bedeutet.

Kontextualisiert kann hier „Guten“ mit einem „Guten Tag“, also mit einer freundlichen Begrüßung gleichgesetzt werden.

Während bei Moin vermutet wird, dass es seinen Ursprung im norddeutschen, im süddänischen oder im Berliner Raum hatte, ist die Herkunft im Falle von Moinsen deutlich präziser nachverfolgbar.

So soll dieser Begriff im norddeutschen Raum zwischen der dänisch-deutschen Grenze und Hamburg geprägt worden sein.

Hier kam das Wort erstmals im Jargon von Jugendlichen auf und sollte eine grundsätzlich modernere und lockerere Art von Moin darstellen.

Die Bedeutung der neuartigen Endung „sen“ lässt auch hier Raum für Spekulationen, nichtsdestotrotz hat sich besonders eine Theorie dazu verbreiten können.

So soll in der norddeutschen Jugendsprache mit einem gewissen ironischen Unterton die Endung von zahlreichen norddeutschen Nachnamen, wie Petersen, Hansen oder Mickelsen an das Moin angehangen worden sein.

Eine weitere Theorie besagt, dass das „sen“ eine abgekürzte Form von „zusammen“ darstellt und gemeinsam mit Moin die Begrüßung „Moin zusammen“ bedeuten soll.

Manche Sprachwissenschaftler gehen zudem davon aus, dass das auf Außenstehende womöglich schroff wirkende Moin für einen langen Zeitraum keine wärmer klingende Alternative geboten hat, sodass die Norddeutschen in manchen Situationen mittlerweile Moinsen bevorzugen.

Ähnlich erging es den Berlinern, bei denen aus „Tach“ über die Jahre hinweg die versüßte Form „Tachchen“ wurde.

 

Wie verwendet man Moinsen im eigentlich?

Als Teil der norddeutschen Jugendsprache hat sich Moinsen mittlerweile als eine der primären Begrüßungsformen etablieren können.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Begrüßungen, wie „Guten Tag“ oder „Guten Abend“ kann Moinsen unabhängig von der Tageszeit verwendet werden und gewinnt dadurch, ähnlich wie Moin auch in anderen Teilen Deutschlands an Beliebtheit.

Nichtsdestotrotz sollte diese Begrüßungsform nicht in jeder Situation verwendet werden.

Während Fremde auf der Straße oder Bekannte mit „Moin“ gegrüßt werden können, wirkt Moinsen deutlich informeller und wird zudem häufig mit der Jugendsprache assoziiert.

So ist es keine Seltenheit, dass man sich unter gleichaltrigen Freunden oder Verwandten mit Moinsen begrüßt, dies im Supermarkt oder beim Arztbesuch jedoch unterlassen sollte.

Hinsichtlich der Aussprache unterscheidet sich Moinsen im Vergleich zu Moin besonders in der Tonalität.

Das ohnehin im freundschaftlichen Kontext genutzt Wort wird besonders in der ersten Silbe, also im Moin, mit einer leicht höheren oder leicht tieferen Tonlage ausgesprochen.

Psychologisch wird der Begrüßung somit mehr Freundlichkeit zugesetzt und von dem Gegenüber entsprechend positiver aufgenommen, als das klassische Moin.

Sprachwissenschaftler haben in Studien außerdem herausgefunden, dass tendenziell häufiger mit Moinsen gegrüßt wird, sobald sich unter den Begrüßten mehr als eine Person befindet.

Meist ist es jedoch unbekannt, ob die in solchen Fällen grüßende Person dieses Wort unterbewusst wählt oder von „Moin zusammen“ ausgeht und die Abkürzung somit absichtlich ausspricht.

Vorheriger Artikel„Ich empfehle mich“ – Bedeutung, Verwendung und Herkunft einfach erklärt
Nächster ArtikelWas ist Backseat-Gaming? – deshalb nerven Backseat-Gamer
.. ist Gründer von Sprachwissen.net. Er studiert derzeit Rechtswissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz mit dem Schwerpunkt des internationalen Privatrechts und ist Stipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung. Alexander ist zweisprachig aufgewachsen und hat dadurch eine große Leidenschaft für Sprachen entwickelt. Aus diesem Grund hat er neben seinem Hauptstudium an der JGU mehrere Kurse der italienischen, russischen und spanischen Sprache besucht. Man könnte Alexander regelrecht als Polyglotter bezeichnen. Mittlerweile hat er Kenntnisse in über 6 Sprachen und arbeitet ständig daran, diese weiter auszubauen. Die Besucher von Sprachwissen nimmt er auf seine Abenteuer in der Welt der Sprachen selbstverständlich liebend gerne mit.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein